Freitag, 2. Februar 2024 – 20 Uhr (Saal-Einlass 19.45 Uhr) – Gastronomie ab 17 Uhr
Linebug – Cinematic Concert
Linebug ist eine dänische audio/visuelle Zusammenarbeit zwischen der Songwriterin Line Bøgh und dem Maler und Digitalkünstler Christian Gundtoft. Seit 2017 arbeiten sie mit Musik, Videos und einem originellen Live-Konzept, bei dem Zeichnungen und Animationen, die in engem Zusammenhang mit den Songs stehen, auf die Bühne projiziert werden. Alles ist handgefertigt.
Wer sich am 2. Februar 2024 das Konzert nicht entgehen lässt, wird sich noch lange an einen spektakulären multimedialen Abend erinnern.
Tickets zu 25 € gibt es ausschließlich online unter www.buehne-am-schardthof.de. Die Sitzplätze werden automatisch nach dem Bestplatz-Prinzip (Zeitpunkt Ticketkauf und Bezahlung) vergeben.
Weitere Informationen auch telefonisch unter 0151-253 233 73.
Eine verlassene Industriestadt in Ostdeutschland kann manchmal Sehnsuchtsort
sein: Im Fall des dänischen Duos Linebug ist die ehemalige Herzogresidenz Zeitz in
Sachsen-Anhalt der Quell ihrer Inspiration. Nachdem die Singer-Songwriterin Line
Bøgh und der Maler und Digitalkünstler Christian Gundtoft eine Tour durch Deutschland machten, verliebten sie sich in den rauen Charme des 27.000-Seelen-Städtchens und zogen zu Beginn der Pandemie Anfang 2021 kurzerhand aus Kopenhagen
in die ostdeutsche Provinz.
„Es gibt in Dänemark wenig Möglichkeiten für Leute, die etwas Nischiges, Experimentelles machen.“
Und das kann man von Linebug wohl sagen. Die Musikerin Line war umtriebig mit
vielen Projekten, bis sie sich entschied, mit ihrem Partner Christian etwas
ziemlich Einmaliges auf die Beine zu stellen: Er erschafft handgezeichnete, animierte Musikvideos zu ihren Songs, die live zum Leben erweckt werden. Die Illustrationen projizieren sie so an die Wand, dass Lines Performance Teil einer Art
überdimensionaler Graphic Novel wird – das ist wahrlich fantastisch!
Mal wächst scheinbar eine Blume aus ihr, mal wird sie als Musikerin nach und nach
Teil einer Szene auf einem Vergnügungspark samt Karussell und Riesenrad, dann
wieder küsst sich ein Pärchen im Hintergrund, gemalt in bunten Farben und dickem
Strich, als wäre Klimt als Graffiti-Künstler wiederauferstanden.
„Eine gute visuelle Interpretation sollte die Songs öffnen, die Worte und die Musik unterstützen, und dabei gleichzeitig ein Eigenleben haben.“ Das ist den beiden Kreativschaffenden gelungen. Man fühlt sich erinnert an „Take On Me“ von A-ha oder „The Wall“ von Pink Floyd.
Zu bewundern ist dies nun auch auf ihrem neuen Album „Fast Changing Landscapes“. Die Platte ist nicht weniger als ein Kleinod: Behutsamer Alternative Pop,
durchzogen von skandinavischer Melancholie ebenso wie der Wärme eines nicht enden wollenden Midsommer-Festes.
Sony Music holte sogar das Deutsche Filmorchester Babelsberg ins Boot, die das Songwriter-Album auf fünf von neun Liedern cinematisch anreichern – kein romantischer Symphonie-Kitsch, sondern subtile Klassik.
Die erste Single „Skyline“, die am 27. Januar 2022 erschienen ist, zeugt davon: Eine
wunderschöne Hommage an ihre Wahlheimat und ihre Lieblingsorte darin, die
Christian für das Musikvideo illustriert hat, etwa die Villa Weltfrieden, die Nikolaikirche oder den Johannesfriedhof. Darin singt Line von kaputten Fenstern, Betrunkenen im Park, verlassenen Schulen, um aber im zärtlichen Refrain zu konstatieren:
„You are my skyline“. Das ist die Kunst von Linebug: Brüche zu benennen, und sie
gleichzeitig wie ihre Heilung klingen zu lassen. „Ostdeutschland hat eine Ästhetik,
die ich noch nie zuvor gesehen habe und die mich fasziniert. Man sieht die Stadt
wachsen und kann sie als Künstlerin noch mitgestalten“, sagt Line.
Auf „Fast Changing Landscapes“ findet sich sanfter Folk Pop über den Wunsch nach
Glück und welche Umwege Menschen auf der Suche danach nehmen. Etwa handelt
„If I Had A Camera“ von dem Versuch, in einer komplizierten Beziehung die Augenblicke der Leichtigkeit festzuhalten. „Beijing“ wiederum beschäftigt sich mit der Klimakrise und wie zu Beginn der Pandemie in der chinesischen Metropole erstmals
seit Langem ein Sternenhimmel zu sehen war. „Wir möchten mit unserer Musik und
unseren Konzerten Inseln des Aufatmens schaffen, als würde man aus dem Alltag
ausbrechen und in einen Film eintauchen“, erzählt Line. Das gelingt Linebug meisterlich.